„Meine Werke sind stille Meditationen über das, was uns bewegt.“
Glas wird zur Sprache – für Emotion, Erinnerung und Heilung.
– Marina Hanser
Ich bin Marina Hanser – Glaskünstlerin, Reisende und Suchende.
Aufgewachsen in Kramsach in den Tiroler Alpen, war meine Kindheit geprägt von Kreativität und dem Wunsch, mich auszudrücken. Mein Weg mit dem Glas begann im Jahr 2000, in einer Zeit des Verlusts. Kurz vor seinem Tod ermutigte mich mein Vater, mich an der Glasfachschule zu bewerben. Es war, als hätte er mir damit meinen Weg gezeigt.
Seitdem begleitet mich Glas – als Material und Metapher: zerbrechlich und zugleich stark, klar und geheimnisvoll. Jede Reise, jede Begegnung, jede Bruchstelle fließt in meinen künstlerischen Ausdruck ein.
Meine Ausbildung begann an der Glasfachschule Kramsach mit dem Schwerpunkt Hohlglas. Danach absolvierte ich den Aufbaulehrgang für Design, Kunsthandwerk und Objektdesign.
In Bozen vertiefte ich meine Techniken an der Vetroricerca Glas & Modern und nahm an einem Gruppenprojekt in Peru teil: eine Zementverglasung für eine Kapelle.
2010 zog ich nach Australien, um an der Australian National University den Bachelor of Visual Arts zu absolvieren. Dort entwickelte ich meine konzeptuelle und experimentelle künstlerische Sprache.
Nach dem Studium erhielt ich ein Distinguished Talent Visa für Australien und arbeitete weiter im Canberra Glassworks. Es folgten internationale Artist-in-Residence-Aufenthalte, u. a. am Corning Museum of Glass und bei Bullseye Glass in den USA.
Das Glas wurde mein Zuhause – in Österreich, Italien, Peru, Australien, den USA, Deutschland, England und Schottland. Ich durfte lehren, lernen und entdecken. Dabei habe ich nicht nur Techniken verfeinert, sondern mich selbst immer wieder neu entdeckt.
„Glas hat mich durch die Welt getragen-
und die Welt hat Spuren in meinem Glas hinterlassen.“
– Marina Hanser
“Meine Werke enstehen Schicht für Schicht-
wie innere Landschaften aus Licht, Schatten und Erinnerung.“
– Marina Hanser
Ich arbeite mit traditionellen und experimentellen Techniken wie Kiln-Forming, Ofenguss, Pâte de Verre, Gravur, Schliff und dem Tiffany-Verfahren. Jedes Werk ist ein Unikat, das in einem mehrwöchigen Entstehungsprozess heranwächst.
So entstehen Skulpturen, Lichtobjekte, Wandarbeiten, Schmuckstücke und funktionale Formen – atmosphärisch, reduziert, tiefgründig.
Glas als Spiegel innerer Wandlung
Meine Werke spiegeln innere Prozesse, Wandlung und Heilung wider. Glas wird zur Sprache für das Unsichtbare – eine stille Meditation über das, was uns prägt. Mein Ziel ist es, kraftvolle Objekte zu schaffen, die Raum für Reflexion, Verbundenheit und innere Ruhe bieten.
“Meine Arbeiten kreisen um Verletzlichkeit, Erinnerung, um Schichten innerer Welten.
Glas ist für mich wie Haut - durchsichtig und doch schützend“
– Marina Hanser
Neben der Kunst liebe ich das Reisen. Seit meinem 20. Lebensjahr bin ich unterwegs – Australien, Südamerika, Mexiko, Südafrika, Schottland. Ich liebe die Weite – geografisch wie innerlich. Die rauen Landschaften, das offene Licht, das Unfertige. Dort finde ich Formen, Farben und Stimmungen, die in meine Arbeiten einfließen.
“Jede Reise - ob innerlich oder äußerlich-
hinterlässt Spuren“
– Marina Hanser
Auch das Backen bedeutet mir viel – es ist wie Glasbearbeitung: ein alchemistischer Prozess aus Hitze, Geduld und Intuition. Ob ich Wachs oder Schokolade schmelze, Teig forme oder Glas schmelze – es geht immer ums Spüren und das richtige Timing.
In den letzten Jahren begleiten mich auch Yoga und das Gehen in der Natur – Rituale, die helfen, bei sich zu bleiben. Wenn das Außen laut ist, wird das Innen umso wichtiger.
“Kunst ist für mich kein Beruf. Sie ist meine Sprache, meine Art zu leben.
Mein Altag, mein Innenleben, meine Geschichte - all das fließt in meine Arbeiten ein.“
– Marina Hanser